Pressemitteilung vom 20. Mai 2008
Bienensterben ist Ergebnis einer
verfehlten Agrarpolitik
Die
Karlsruher GRÜNEN
Landtagsabgeordneten Gisela
Splett und Renate Rastätter
machen die
Landwirtschaftspolitik von
Minister Hauk für das
massenhafte Bienensterben in der
Region verantwortlich. „Schon
letztes Jahr haben wir GRÜNEN
uns im Landtag dafür eingesetzt,
mit geeigneten Fruchtfolgen auf
den Maiswurzelbohrer zu
reagieren statt großflächig
Insektizide auszubringen. Damit
sind wir letztes Jahr bei
Minister Hauk auf taube Ohren
gestoßen. Dieses Jahr hat nun
die Behandlung von Maissaatgut
mit Chlothianidin zum
Bienenmassensterben am Oberrhein
geführt,“ betont die
naturschutzpolitische Sprecherin
der Grünen Landtagsfraktion, die
auch stellvertretendes Mitglied
im Ausschuss Ländlicher Raum
ist.
Die GRÜNEN im Landtag habe schon Anfang Mai, nachdem die ersten Berichte über das Bienensterben die Runde machten, einen Antrag im Landtag eingebracht und auf rasche Aufklärung und Unterstützung für die Imker gedrängt. Schon zu diesem Zeitpunkt richtete sich der Verdacht gegen das mit den Maiskörnern ausgebrachte Pestizid Chlothianidin. Für die GRÜNEN Grund genug, eine Neuausrichtung der Agrarpolitik zu fordern, denn die so genannten „Pflanzenschutzmittel“ schützen zwar die Maispflanze, aber töten die Tierwelt.
Nach
Ansicht der GRÜNEN hat
Agrarminister Hauk zu spät auf
die Vorkommnisse reagiert. Er
hätte schon bevor das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Berlin
aufgrund der Vorfälle in
Baden-Württemberg ein Anwendungsverbot für das
verwendete Beizmittel erlassen
hat entsprechend reagieren
müssen, statt sinnlose
Ratschläge wie die Verlegung der
Bienenvölker zu geben“, betonen
die Karlsruher GRÜNEN
Abgeordneten.
Es
sei, so Splett und Rastätter
davon auszugehen, dass neben den
Honigbienen noch weitere
Tiergruppen Schaden genommen
haben: „Wenn die Verbreitung des hochtoxischen Mittels über die
Freisetzung von Staub bei der
Aussaat dazu führt,dass über
Wochen hinweg ein Massensterben
von Bienen stattfindet, dann ist
davon
auszugehen, dass auch andere
Tiere wie z.B. Wildbienen oder
insektenfressende Vögel
getroffen wurden und werden“.
Auch hierzu verlangen die GRÜNEN
Aussagen
und Aufklärung durch das
Landwirtschaftsministerium.
Die
GRÜNEN im Landtag fordern die
Landesregierung auf, endlich ein
wirksames
Pestizidreduktionsprogramm
aufzulegen. Die Förderung des so
genannten „integrierten Anbaus"
sei einzustellen - dies sei eine
umweltpolitische Mogelpackung.
Stattdessen sei es
zukunftsfähig, Anbau, Verwertung
und Vermarktung von Produkten
aus Öko-Anbau stärker als bisher
zu fördern.
Die GRÜNEN Mitglieder im Ausschuss Ländlicher Raum wollen das Thema auf die Tagesordnung der Ausschusssitzung in der nächsten Woche setzen. Sie schließen sich damit einer Forderung des BUND an, der eine zeitnahe Beratung im Landtag fordert.