Gemeinsame Pressemitteilung mit Renate Rastätter vom 09. Juni 2010

 

Grünenabgeordnete Rastätter und Splett begrüßen erneute

Bildungsproteste der SchülerInnen und Studierenden

 

Die beiden Karlsruher Landtagsabgeordneten Renate Rastätter und Gisela Splett erklären sich solidarisch mit den im heutigen Bildungsstreik aktiven Studierenden und Schülerinnen und Schülern.

 

„Die Studierenden und SchülerInnen haben nach wie vor gute Gründe, gegen die missratende Hochschulreform und die soziale Ungerechtigkeit im Bildungswesen zu protestieren. Die Studierenden leiden immer noch unter der schlecht umgesetzten Bologna-Reform. Zwar hat Wissenschaftsminister Frankenberg vor einem Jahr eine Entzerrung der verschulten Bachelor-Studiengänge in Aussicht gestellt; bis jetzt ist

aber noch nichts wirklich umgesetzt worden. Nach wie vor gilt für Studierende, dass sie im Kurzzeitstudium von Prüfung zu Prüfung gehetzt werden und vor lauter Prüfungen und Hausaufgaben nicht mehr zur vertieften Beschäftigung mit Inhalten und zum Reflektieren kommen“, kritisieren die beiden Abgeordneten Splett und Rastätter. Es gehe inzwischen nur noch darum, die Studierenden im Schnellverfahren fit für die Arbeitswelt zu machen. „Dieser Trend zur Ökonomisierung der Bildung muss beendet werden.“

 

Unterstützung finden die Studenten und Schüler auch bei ihrer Kritik an der sozialen Auslese an den Schulen. „Im Gegensatz zur Landesregierung, die eisern am drei- bzw. viergliedrigen Schulsystem festhält, wissen die Schülerinnen und Schüler längst, dass vom längeren gemeinsames Lernen aller mit individueller Förderung alle Schüler profitieren, auch mit Blick auf ihre Sozialkompetenz“, so Rastätter und Splett. „Wir unterstützen vor allem die Forderung nach selbstbestimmten Lernformen und mehr Zeitflexibilität statt enger Zeitkorsette, Leistungs- und Konkurrenzdruck. SchülerInnen und Studierende haben ein Recht darauf ihre individuellen Stärken und Potentiale im Bildungswesen voll entfalten zu können.“

 

„Wir fordern die Landesregierung auf, nicht nur Verständnis für die Bildungsproteste der Betroffenen zu äußern, sondern endlich deren Forderungen und Vorschläge für notwendige Verbesserungen aufzugreifen“, so Rastätter und Splett abschließend.