Pressemitteilung vom 03. April 2008
												Aktionstag 
												der Länder zur biologischen 
												Vielfalt am 4. März:
												
												Grüne fordern Landesregierung 
												auf, sich deutlich stärker als 
												bisher für den Erhalt der 
												biologischen Vielfalt engagieren
												
												
												Standardabsenkungen im 
												Naturschutz müssen verhindert 
												werden 
												
												Die Grüne 
												Landtagsfraktion hat die 
												Landesregierung aufgefordert, 
												ihr Engagement für den Erhalt 
												der biologischen Vielfalt 
												deutlich zu verstärken. Die 
												umweltpolitische Sprecherin der 
												Grünen Gisela Splett: "Die 
												Naturschutzverwaltung des Landes 
												leidet an einer chronischen 
												Unterbesetzung auf allen Ebenen 
												und muss fit gemacht werden für 
												die Herausforderungen des 21. 
												Jahrhunderts." Neben dem 
												Klimawandel sei der Verlust an 
												Biodiversität eine der großen 
												Herausforderungen der 
												Menschheit. Derzeit sterben 
												1.000- bis 10.000-mal mehr Arten 
												aus, als es durch natürliche 
												Vorgänge geschehen würde. 
												
												"Mit der Unterzeichung der 
												Beitrittserklärung zur 
												Countdown-2010-Initiative vor 
												wenigen Wochen hat 
												Baden-Württemberg sich 
												verpflichtet, sich entschieden 
												für den Erhalt der biologischen 
												Vielfalt einzusetzen und den 
												Artenschwund in 
												Baden-Württemberg zu stoppen. 
												Dieser Ankündigung müssen jetzt 
												unbedingt auch Taten folgen", 
												forderte die grüne Abgeordnete 
												Splett. Das Land habe sich unter 
												anderem verpflichtet, die 
												Vogelschutz- und FFH-Richtlinien 
												der Europäischen Union 
												vollständig umsetzen und einen 
												funktionierenden Biotopverbund 
												zu entwickeln. Hierzu, so eine 
												Forderung der Grünen, müssen nun 
												die notwendigen Mittel bereit 
												gestellt werden. 
												Naturschutzbelange müssen bei 
												Planungen und in der 
												Forstwirtschaft einen höheren 
												Stellenwert erhalten. 
												
												Mit großer Sorge beobachtet 
												Gisela Splett daher die 
												aktuellen Entwicklungen im 
												Rahmen der Erarbeitung des 
												geplanten Umweltgesetzbuches auf 
												Bundesebene. Hier seien 
												erhebliche Standardabsenkungen 
												zu Lasten des Naturschutzes zu 
												befürchten. Dies gelte 
												insbesondere für die Regelungen 
												zur guten fachlichen Praxis in 
												der Land- und Forstwirtschaft, 
												für die Eingriffsregelung und 
												das Artenschutzrecht. Splett 
												forderte die Landesregierung 
												deshalb auf, sich deutliche für 
												eine Wahrung der 
												Qualitätsstandards im 
												Naturschutz einzusetzen, z.B. 
												über entsprechende Anträge im 
												Bundesrat. 
												
												Splett: "Wenn die Länder dabei 
												mitmachen, die Eingriffsregelung 
												zu schleifen und in eine bloße 
												Geldbeschaffungsmaschinerie 
												umzuwandeln, dann führen sie 
												ihre schönen Worte zur 
												biologischen Vielfalt endgültig 
												ad absurdum." Statt den 
												Ausverkauf der Natur durch 
												Ersatzgeldzahlungen 
												voranzutreiben, müsse endlich 
												die Zerstörung ökologisch 
												wertvoller Flächen und der 
												tägliche Landschaftsverbrauch 
												von fast 10 ha im Land gestoppt 
												werden, verlangte Splett.