Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008
Edeka-Fleischwerk: noch immer
keine Angaben vom Land zum
Verkaufspreis
Seit
Monaten beschäftigen die
Planungen für das
EDEKA-Fleischwerk in
Rheinstetten die Öffentlichkeit
und die politischen Gremien in
der Region. Angaben zum
Verkaufswert des landeseigenen
Grundstücks gibt es jedoch immer
noch nicht. Hieran übt die GRÜNE
Landtagsabgeordnete Gisela
Splett nun erneut Kritik. Sie
weist auf Äußerungen von Seiten
des Finanzministeriums in der
Finanzausschusssitzung am 20.
November hin, wonach es noch
keinen Vorvertrag mit EDEKA gibt
und wonach auch noch keine
gutachterliche Bewertung des
Grundstücks vorliegt. „Heißt
das, dass EDEKA ins Blaue hinein
plant, ohne zu wissen, was das
Grundstück kosten wird, oder
werden hier Informationen
zurückgehalten?“, fragt die
GRÜNE Landtagsabgeordnete.
Insgesamt sieht die GRÜNE
Abgeordnete ein großes Problem
bei der Fleischwerkplanung
darin, dass das Land hier in
ganz unterschiedlichen Rollen
auftritt, die aber nicht klar
voneinander zu trennen seien:
Das Land hat EDEKA nach eigenen
Angaben unentgeltlich bei der
Standortsuche unterstützt, das
Land will die landeseigene
Fläche an Edeka verkaufen und
Landesbehörden erteilen die für
das Vorhaben notwendigen
Genehmigungen.
Schon bei der Standortsuche sei
die Rolle des Landes nicht
eindeutig. So sei einerseits
davon die Rede, dass das
Regierungspräsidium Karlsruhe
Edeka bei der Standortsuche
unterstützt habe. Im gesamten
Suchraum, der sich von südlich
von Karlsruhe bis hin zum
Walldorfer Kreuz erstreckte,
seien aber nur vier Standorte
(inkl. der schon früher
verworfenen Standortmöglichkeit
in Forst) in die engere Wahl
gekommen. Dabei hätten laut
Auskunft des Ministeriums
Ländlicher Raum auch etliche
Kommunen Edeka Standortangebote
unterbreitet. Merkwürdig sei, so
findet Gisela Splett, dass von
den benannten vier Standorten
drei zumindest teilweise dem
Land gehören. Unklar sei
weiterhin, welche weiteren
Standortmöglichkeiten aus
welchen Gründen schon vorher
verworfen worden seien.
Auf
jeden Fall habe das Land ein
finanzielles Interesse am
Verkauf des Grundstücks, das
bisher ja nur als
landwirtschaftliche Fläche
ausgewiesen war, nun aber als
Gewerbegebietsfläche verkauft
werden soll. Dass Landesbehörden
gleichzeitig als
Genehmigungsbehörden für dieses
mit großen Umweltauswirkungen
verbundene Vorhaben tätig sind,
„das ist schon ein schwieriger
Spagat“, findet Gisela Splett.