Pressemitteilung vom 5. September 2006

Jugendliche und Jugendverbände engagieren sich für die Beibehaltung der Landeszuschüsse für die Jugenderholung

MdL Renate Rastätter und MdL Gisela Splett: „Wir fordern Sozialministerin Stolz auf an anderer Stelle zu sparen. Familien mit Kindern sind auf die Zuschüsse dringend angewiesen. Für integrative Jugendfreizeiten würde die Streichung der Zuschüsse das Aus bedeuten.“

Die beiden Karlsruher Landtagsabgeordneten Gisela Splett und Renate Rastätter haben sich mit einem Abgeordnetenbrief an die zuständige Sozialministerin Stolz gewandt mit der Forderung die Zuschüsse zu den Jugenderholungsmaßnahmen im Doppelhaushalt 07/08 nicht zu streichen.  Rastätter und Splett: „Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass gewaltige Anstrengungen notwendig sind, um die Nettoneuverschuldung des Landes deutlich zu reduzieren. Aber bei den 2 Mio. € für die Zuschüsse zur Jugenderholung handelt es sich um eine vergleichsweise geringe Summe, deren Streichung aber verheerende Folgen für die Existenz der Jugenderholungsmaßnahmen nach sich ziehen würde.“ Splett und Rastätter wollen mit ihrer Initiative erreichen, dass im Haushalt an anderer Stelle gespart wird und  nicht an Kindern, Jugendlichen und deren Eltern.

„Wir begrüßen die derzeitige Postkartenkampagne des Landesjugendrings“ erklären die beiden grünen Karlsruher Abgeordneten“. Derzeit erhalten alle Landtagsabgeordnete Feriengrüße von Jugendverbänden und Jugendlichen aus Ferienfreizeiten im ganzen Land. Die Kinder und Jugendlichen setzen sich mit ihren Feriengrüßen dafür ein, dass der Landesjugendplan, der Zuschüsse zu den Jugenderholungsmaßnahmen vorschreibt, nicht angetastet wird. Und sie warnen vor den Folgen mit den Worten: „Baden-Württemberg ist schön. Baden-Württemberg ist ein kinderfreundliches Land. Deswegen bleiben die Kinder künftig daheim“.

Für die Karlsruher Jugendverbände, die im Stadtjugendausschuss organisiert sind, würde durch die Streichung der Zuschüsse ein jährliches Defizit von rund 60.000 € entstehen. Das Jugendfreizeitwerk des Stadtjugendausschusses müsste mit einem Verlust von 11.000 € rechnen. Die Elternbeiträge müssten in einem Umfang erhöht werden, dass sich viele Eltern eine zwei- dreiwöchige pädagogisch betreute Ferienfreizeit nicht mehr leisten könnten. Integrative Maßnahmen, bei denen behinderte und nicht behinderte Kinder ihre Ferienfreizeiten zusammen verbringen und wegen des höheren Betreuungsschlüssels bislang höhere Zuschüsse erhalten haben, wären künftig überhaupt nicht mehr möglich.  Dabei haben sich Frau Rastätter und Frau Splett bei ihrem Besuch bei einer integrativen Jugendfreizeit in der Günther-Klotz-Anlage Anfang August selbst davon überzeugt, wie wichtig gerade die integrativen Erholungsmaßnahmen für die soziale Entwicklung der Kinder sind. „Es ist wunderbar, wie schnell die behinderten und nicht behinderten Kinder Freundschaften schließen und zu einer solidarischen Gemeinschaft zusammenwachsen,“ so Splett und Rastätter.

„Falls nicht im Vorfeld des Doppelhaushalts die Zurücknahme der angekündigten Streichungen der Zuschüsse erreicht werden kann, werden wir gemeinsam mit unserer Fraktion entsprechende Haushaltsanträge in den Landtag einbringen“, versichern die beiden Karlsruher Grünenabgeordneten abschließend.