Pressemitteilung vom 31. August 2010
Grüne
enttäuscht von
„Nachhaltigkeitsprüfung“
Schon vor
Jahren haben die Grünen
gefordert, dass die
Landesregierung einen
Nachhaltigkeits-Check für
Landesregelungen einführt.
Ministerpräsident Oettinger hat
beim Nachhaltigkeitskongress
2009 eine entsprechende
Überprüfung von Gesetzen und
Verordnungen auf ihre
Nachhaltigkeit angekündigt.
Demnach ist
für neue Regelungen entsprechend
eines Leitfadens vom
federführenden Ministerium zu
entscheiden, welche Auswirkungen
auf die nachhaltige Entwicklung
zu erwarten sind. Wie schon bei
der Nachhaltigkeitsstrategie
insgesamt fehlt – so die Kritik
der Grünen - ein sinnvoller und
handhabbarer Indikatorenkatalog,
der ökologische Fragen in den
Mittelpunkt rückt.
Stattdessen
sollen die Beamten ein
Sammelsurium von 40 Fragen
beantworten, angefangen von der
Frage nach den Auswirkungen auf
die Teilhabe der Einzelnen am
gesellschaftlichen Leben über
die Frage den Auswirkungen auf
die schulische und
außerschulische Bildung bis hin
zur Frage nach den Auswirkungen
auf die Gewährleistung eines
breiten Energiemixes (inkl.
Kernenergie). Unklar bleibe
dabei, wie die einzelnen
Bereiche gewichtet werden,
welche Konsequenzen ein
negatives Prüfungsergebnis habe
und ob irgendwelche konkreten
Ziele mit diesem
Nachhaltigkeits-Check verbunden
seien.
„Wir sind
gespannt“, so Splett, „wie das
Fragensammelsurium bei
zukünftigen Regelungen
ausgefüllt werden wird. Aber wir
haben große Zweifel, dass diese
„Nachhaltigkeitsprüfung“ dazu
führen wird, dass die
baden-württembergische Politik
sich zukünftig stärker an der
Tragfähigkeit der Ökosysteme
orientiert.“ Aus grüner Sicht
sei es höchst bedauerlich, wenn
die im Jahr 2007 mit großem
Tamtam eröffnete
Nachhaltigkeitsstrategie auf
diesem Niveau ende.