Pressemitteilung vom 16. Juli 2010
CDU
blockiert Entlastung Hagsfelds
Überlegungen zur Nordtangente
werden immer absurder
Die
öffentlichen Kassen sind leer.
Bund, Land und Kommunen machen
Schuldenhaushalte. Es fehlt an
Geld für die Unterhaltung des
bestehenden Straßennetzes.
Gleichzeitig stellt der
Klimawandel die Herausforderung
des 21. Jahrhunderts dar. Neue
Mobilitätskonzepte sind
notwendig.
Und was
macht in dieser Situation die
Karlsruher CDU - unterstützt vom
CDU-Staatssekretär im
Bundesverkehrsministerium? Sie
hält an den bald 100 Jahre alten
Plänen für eine Nordumfahrung
Karlsruhes fest und schwelgt in
unrealistischen Tunnelplänen.
In
Rastatt, wo man seit vielen
Jahren vergeblich auf den Bau
eines planfestgestellten
Eisenbahntunnels wartet, konnte
der CDU-Staatssekretär gestern
aufgrund fehlender Mittel keine
Zusagen machen – obwohl der
Tunnel von europäischer
Bedeutung ist. In Karlsruhe, wo
es um ein in ökologischer und
verkehrlicher Hinsicht höchst
umstrittenes Straßenbauprojekt
geht, schürte er gleichzeitig
Hoffnung auf eine Untertunnelung
des Hardtwalds. „Das“, so die
Grünen Landtagsabgeordneten
Gisela Splett und Renate
Rastätter, „ist höchst
unseriös.“
Erst
kürzlich, so führt Splett aus,
habe das
Bundesverkehrsministerium ihr in
einem Schreiben erläutert, dass
zwischen Stadt, Land und Bund
die Vereinbarung gelte, dass der
nicht im Bedarfsplan für die
Bundesfernstraßen enthaltene
Mittelabschnitt der
Nordtangente, der sogenannte
Hängebauch, in städtischer
Baulast geplant und realisiert
werden müsse. Warum, so fragt
Splett, sollte der Bund diese
Position aufgeben und für einen
noch nicht mal im
Bundesverkehrswegeplan
enthaltenen Abschnitt eine teure
Tunnellösung realisieren? Dies
sei komplett unrealistisch,
zumal die Finanzmittel ja noch
nicht einmal für die im Plan
enthaltenen Vorhaben reichten.
Zum
anderen erinnere die
Tunnel-Thematik daran, dass der
CDU-Abgeordnete Wellenreuther in
früheren Wahlkämpfen auch für
die geplante zweite Rheinbrücke
von einer Tunnelvariante
gesprochen habe – auch dies habe
sich als reines Fantasieprodukt
erwiesen. Verwundert zeigt sich
Splett deshalb über Äußerungen
des Regierungspräsidiums, das an
den Tunnelplänen arbeite. „Ich
halte die planerischen
Überlegungen hierzu für
rausgeschmissenes Geld“, betont
Splett.
Bezüglich
der Möglichkeit, eine Entlastung
Hagsfelds durch eine in
kommunaler Baulast realisierte
kleine Südumfahrung zwischen
Elfmorgenbruch und
Haid-und-Neu-Straße, zu
erreichen, weisen Rastätter und
Splett darauf hin, dass eine
kleine Lösung billiger zu haben
sei. Hierfür zeitnah Zuschüsse
zu erhalten sei jedenfalls
deutlich realistischer als das
Warten auf die „große
Bundeslösung“. Rastätter: „Wer
sich einer kleinen
innerörtlichen Straße verweigert
und statt dessen auf
Bundesstraßenbau setzt, der
blockiert die Lösung der
Hagsfelder Verkehrsprobleme“.
Scharf
kritisieren Splett und Rastätter
auch die wiederholte Einmischung
von Landrat Schnaudigel in
Karlsruher
Verkehrsangelegenheiten. Sein
Argument, die Realisierung der
Südumfahrung Hagsfeld als
kommunale Straße ziehe Mittel
von anderen Straßenbauprojekten
im Land ab, sei unredlich,
insbesondere so lange
Schnaudigel
Bundesstraßen-Umfahrungsprojekte
als Kreisstraßen plane, wie dies
derzeit bei der ca. 30 Mio. Euro
teuren K 3575 bei Bad Schönborn
der Fall sei.