Gemeinsame Pressemitteilung mit der Grünen Gemeinderatsfraktion und Sylvia Kotting-Uhl MdB vom 11. November 2008
GRÜNE
gegen zweite Rheinbrücke: Brief
an Bundesverkehrsministerium
In einem offenen Brief wenden sich die GRÜNE Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl, die GRÜNE Landtagsabgeordnete Dr. Gisela Splett und die Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion Bettina Lisbach an das Bundesverkehrsministerium. Sie weisen darauf hin, dass das im August 2008 abgeschlossene Linienbestimmungsverfahren für die zweite Rheinbrücke eine Trassenvariante nördlich der bestehenden Brücke festschreibt, die der Karlsruher Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt hat. Bei der Entscheidungsfindung zur Brückenvariante wurde das Votum des Karlsruher Gemeinderates offenbar nicht berücksichtigt.
Nach
wie vor sei unklar, wie die
zweite Rheinbrücke auf
baden-württembergischer Seite an
die vorhandene B 10
angeschlossen werden soll. Die B
10 ist nicht in der
Lage, den zusätzlich durch eine
zweite Brücke induzierten
Verkehr aufzunehmen. Dies
verstärke die Befürchtungen
insbesondere der Knielinger
Bürgerinnen und
Bürger hinsichtlich weiter
steigender Verkehrsbelastungen
in ihrem Ortsteil. Die gewählte
Nordvariante und deren
offensichtlich beabsichtigte
spätere Anbindung an
die B 36 seien als Einstieg in
die Nordtangente-West zu werten
und abzulehnen. Die
„linienbestimmte“ Nordvariante
ist aus Sicht der GRÜNEN für
Karlsruhe auch deshalb besonders
ungünstig, weil sie durch die
letzte noch verbliebene
Grünverbindung der Stadt zum
Rhein nördlich der bestehenden
Rheinbrücke verläuft.
In
ihrem Brief weisen die GRÜNEN
Mandatsträgerinnen außerdem
darauf hin, dass eine 2007 im
Auftrag der Stadt Karlsruhe
erstellte Verkehrsuntersuchung
ergeben
habe, dass die dem
Raumordnungsverfahren zugrunde
gelegten Verkehrszuwächse aus
heutiger Sicht nicht mehr
realistisch sind. Demzufolge
bestehe keine verkehrliche
Notwendigkeit für den Bau einer
zweiten Rheinbrücke.
Hinsichtlich erforderlicher
Reparatur- und
Sanierungsarbeiten gebe es
Alternativen wie einen Ersatzbau
an Ort und Stelle. Kotting-Uhl,
Splett und Lisbach erwarten eine
Prüfung entsprechender Optionen
und kündigen an, sich auch
weiterhin gegen die aus
Karlsruher Sicht nicht zumutbare
Brückenplanung einzusetzen.