Pressemitteilung vom 18. Dezember 2006
Splett: Entscheidung über
Kombilösung steht weiterhin in
den Sternen
Antwort der Landesregierung auf
Anfrage der Grünen lässt
Förderzusage unwahrscheinlich
erscheinen
Auf eine Anfrage der Grünen
Landtagsabgeordneten Dr. Gisela
Splett hat das Innenministerium
jetzt mitgeteilt, dass noch
nicht abgeschätzt werden könne,
wann die Entscheidung über die
Förderung der Karlsruher
Kombilösung fällt. Bei der
Entscheidung seien auch die
Belange von Personen mit
Mobilitätsbeeinträchtigungen zu
berücksichtigen. Und nur wenn es
tatsächlich zuträfe, dass die
neue Straßenbahntrasse in der
Kriegsstraße einen Autotunnel
erfordere, könne auch dieser aus
ÖPNV-Mittel gefördert werden.
Bis jetzt sei noch nicht
geklärt, ob die
Fördervoraussetzungen erfüllt
werden. Unklar ist auch, wie das
Vorhaben mit seinem großen
Förderbedarf in die
Förderprogramme eingepasst
werden könne. Klarheit besteht
hingegen bezüglich des
Zuschusssatzes. Dieser wird
nicht bei 25%, sondern bei 20%
aus Landesmitteln liegen. Bei
geschätzten Baukosten von 333
Mio. Euro für den
Stadtbahntunnel Kaiserstraße und
162 Mio. Euro für den Umbau der
Kriegsstraße macht dies eine
Differenz von immerhin 25 Mio.
Euro aus. Weiterhin führt das
Innenministerium in seiner
Stellungnahme aus, dass infolge
der verschärften
Finanzmittellage die
Förderentscheidung auch im
Lichte der künftig zu Verfügung
stehenden Fördermittel getroffen
werden müsse. Hierbei sei ein
strenger Wertungsmaßstab
anzulegen und eine Priorisierung
der angemeldeten Maßnahmen nach
verschiedenen Kriterien
vorzunehmen. Eine Aufnahme von
Neuvorhaben in die Förderung
könne auch dann nicht mehr ohne
Weiteres erfolgen, „wenn eine
Nutzen-Kosten-Untersuchung dem
Vorhaben – wie der Kombi-Lösung
in Karlsruhe – eine knappe
gesamtwirtschaftliche
Vorteilhaftigkeit bescheinigt“.
Insgesamt, so
Splett, macht die Stellungnahme
der Landesregierung wenig
Hoffnung auf eine positive
Förderentscheidung und bestätigt
damit die Kritiker des
Vorhabens.
Die Uhren haben sich seit dem
Bürgerentscheid von 2002
weitergedreht. Die Zuschusshöhe
wurde nach unten korrigiert, die
Fördertöpfe sind leer.
„Es ist höchste
Zeit, einen Plan B zu
entwickeln. Vorschläge, wie man
die Fußgängerzone auch ohne
U-Strab entlasten kann, wurden
von uns Grünen schon vor Jahren
in die Diskussion gebracht. In
der Fixierung auf den Tunnelbau
hat man jedoch versäumt, andere
Optionen weiterzuentwickeln“,
kritisiert Splett. Die Grüne
Landtagsabgeordnete ruft Herrn
OB Fenrich deshalb auf, seine
Blockadehaltung, wonach es
„entweder die Kombi-Lösung oder
nichts“ gibt (vgl. BNN vom
16./17.12.06) aufzugeben und in
konstruktive Überlegungen zu
Alternativen einzutreten.