Pressemitteilung vom 03. Juli 2007
Grüne
äußern sich skeptisch zu
Millionenzusage für Kombilösung
Die beiden Grünen
Landtagsabgeordneten Gisela
Splett und Renate Rastätter sind
überrascht über die Zusage des
Landes, die Kombilösung mit ca.
100 Mio. Euro fördern zu wollen.
„Noch im Februar hat die
Landesregierung auf eine Anfrage
geantwortet, dass eine
Entscheidung zur Art der
Finanzierung erst erfolgen
könne, wenn der
Planfeststellungsbeschluss, das
Ergebnis der fachtechnischen
Prüfung und der Abschlussbericht
der PPP-Expertengruppe vorlägen.
Es ist eigenartig, dass Land und
Stadt nun mit einer
Rahmenvereinbarung an die
Öffentlichkeit treten, obwohl
diese Voraussetzungen nicht
erfüllt sind.“
Auch wenn sich in Sachen
Finanzierung nun eine Bewegung
abzeichnet, hänge die Zukunft
der Kombilösung natürlich
trotzdem vom Abschluss des
Planfeststellungsverfahrens und
der fachtechnischen Prüfung ab.
Zu berücksichtigen sei auch,
dass die Bundesregierung noch im
März auf eine Anfrage der Grünen
Bundestagsabgeordneten Sylvia
Kotting-Uhl geantwortet hat,
dass beim Bund, der ja den
Hauptteil der Kosten tragen
soll, noch gar kein
Zuschussantrag gestellt worden
ist.
„Das Verwirrspiel“, so die
Bewertung der beiden Grünen
Abgeordneten, „ist also noch
lange nicht beendet.“ Selbst
wenn 100 Millionen vom Land
kämen, steht eine Zusage aus
Berlin noch aus. Unklar sei
auch, welche finanziellen Folgen
die Rahmenvereinbarung für die
Stadt hätte, beispielsweise was
notwendige Vorfinanzierungen und
das Kostensteigerungsrisiko
angehen würde.
„Die Karlsruher Probleme mit der
U-Strab sind mit dieser Zusage
keineswegs gelöst“, so der
Sprecher der Grünen
Gemeinderatsfraktion Klaus
Stapf, „es bleiben hohe
Finanzierungs- und
Planungsrisiken. Zudem entfernt
sich das Vorhaben immer mehr von
den Grundlagen des
Bürgerentscheids. Insbesondere
sind wir besorgt, dass das
Teilprojekt Straßenbahn in der
Kriegsstraße jetzt auf
unbestimmte Zeit nach hinten
verschoben wird und alle
Fördergelder in die viel teurere
Teilmaßnahme U-Strab fließen
sollen. Für uns ist dies weiter
nicht akzeptabel.“
Die Grünen erneuern damit ihre
Kritik an der vorgesehenen
vorrangigen Umsetzung der
U-Strab. In den derzeit
ausliegenden Planunterlagen
werde der gleichzeitige ober-
und unterirdische Betrieb in der
Kaiserstraße als möglicherweise
jahrelanges „Provisorium“
dargestellt. Es könne nicht
angehen, dass Landesmittel in
3-stelliger Millionenhöhe
zugesagt werden, ohne dass
sichergestellt ist, dass damit
eine nennenswerte
Gesamtverbesserung des
Karlsruher Straßenbahnnetzes
erzielt wird.
Die Grünen Abgeordneten fordern,
die Zuschusszusagen aus
Stuttgart für einen
zukunftsfähigen Ausbau des
Straßenbahnnetzes und
insbesondere den vorrangigen Bau
der Schienentrasse in der
Kriegsstraße zu nutzen.