Pressemitteilung vom 15. März 2007
Gisela Splett: Jagd und zu kleine. Kernzonen widersprechen internationalen Kriterien
"Die geplante Verordnung für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb widerspricht in wichtigen Punkten den Kriterien für UNESCO-Biosphärenreservaten in Deutschland", so das Ergebnis einer Recherche der Grünen im Landtag.
"Gemäß Kriterium Nummer 10 ist die Pflegezone als Naturschutzgebiet unter Schutz zu stellen - das ist nicht vorgesehen. Schlimm genug", so die umweltpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Gisela Splett. Als "noch gravierender" sieht sie jedoch die Tatsache an, dass das Land in der Kernzone weiterhin Jagdausübung zulassen möchte. Gisela Splett: "Für die drei Prozent Kernzone eines jeden Biosphärenreservates ist es gemäß Kriterium 9 der UNESCO das Ziel, menschliche Nutzung auszuschließen. Das bedeutet auch: Jagd und Fischerei höchstens noch übergangsweise zu erlauben."
Nach Angaben der Grünen sieht das Land aber vor, die Jagd in den Kernzonen keinesfalls auszuschließen. "Damit", so Splett, „gefährdet das Land auf unverantwortliche Art und Weise die Auszeichnung des Gebietes als UNESCO-Biosphärenreservat.“
Auch das Gesamtkonzept der Kernzonen erfülle die inhaltlichen Mindestanforderungen nicht: "Viel zu viel und viel zu klein" lautet das Fazit der Umweltexpertin der Fraktion. "Mehr als 30 ‚Kernzönchen’ auf knapp 80.000 ha - das ist sogar international betrachtet negative Spitze. Damit werden die naturschutzfachlichen Anforderungen an Kernzonen für ungestörte Prozesse nicht erreicht - eine Blamage für das Land. Wir fordern deutlich weniger Kernzonen mit einer Mindestgröße von 100 ha."
Die Grünen begrüßen das Projekt im Grundsatz ausdrücklich und hatten im Rahmen der Haushaltsberatungen zu Beginn des Jahres 2007 eine finanziell und personell deutlich bessere Ausstattung des Gebietes gefordert.