Pressemitteilung vom 08. August 2007
Zu viel Arzneimittel gelangen in Gewässer
Grüne wollen
offensive Informationskampagne
zur sachgemäßen Entsorgung von
Altmedikamenten
Der
Eintrag von
Arzneimittelwirkstoffen in das
Wasser ist nach wie vor
besorgniserregend. „Das Land hat
letztes Jahr einen Kongress zum
Thema durchgeführt, wir sehen
aber nicht, dass danach auch
konkrete Maßnahmen ergriffen
wurden, um das Problem in den
Griff zu bekommen“, kritisiert
die umweltpolitische Sprecherin
der Grünen Fraktion Gisela
Splett. Wie jetzt aus der
Antwort der Landesregierung
hervorgeht, sieht die
Landesregierung keinen
zusätzlichen Handlungsbedarf.
Der Eintrag von
Arzneimittelwirkstoffen ins
Wasser ist jedoch immer wieder
Gegenstand von
Forschungsprojekten, auch der
Sachverständigenrat für
Umweltfragen hat ein
Sondergutachten zum Thema
veröffentlicht.
Für die Grünen ist deshalb auch
ein Handlungsbedarf gegeben:
„Besonders bei der Entsorgung
nicht verbrauchter Arzneimittel
kann noch vieles verbessert
werden“, nennt Splett einen
Ansatzpunkt für Maßnahmen, ist
doch unsachgemäße Entsorgung von
Medikamenten über die häuslichen
Abwässer für viele noch der
gängigste Weg, abgelaufene oder
unverbrauchte Medikamente los zu
werden.
Auch
bezüglich der Entsorgung von
Altmedikamenten über Apotheken
lässt die Antwort der
Landesregierung Fragen offen;
angegeben wird, dass nur etwa
60% der Apotheken im Land an ein
zentrales Rückgabesystem
angeschlossen sind. Viele
Medikamente landen daher
weiterhin in der Toilette,
bestenfalls im Hausmüll. Um den
Eintrag von
Arzneimittelwirkstoffen in die
Umwelt zu reduzieren, muss
deshalb nach Auffassung von
Gisela Splett offensive
Öffentlichkeitsarbeit betrieben
werden.
Info: Kleine Anfrage
„Arzneimittelwirkstoffe in der
Umwelt“ Drucksache 14/1369