Pressemitteilung vom 06. Mai 2010
Bewerberüberhang an den
Beruflichen Gymnasien in
Karlsruhe
MdL Renate Rastätter und MdL
Gisela Splett (Grüne):
„Wir brauchen für Schülerinnen
und Schüler mit mittlerem
Bildungsabschluss endlich einen
Rechtsanspruch auf einen Platz
am Beruflichen Gymnasium“
Die beiden
Karlsruher Landtagsabgeordneten
Renate Rastätter und Gisela
Splett kritisieren die Deckelung
an den Beruflichen Gymnasien in
Baden-Württemberg. Wie im ganzen
Land gibt es für das kommende
Schuljahr auch an den drei
Karlsruher Beruflichen Schulen
Friedrich-List-Schule
(Wirtschaftsgymnasium),
Carl-Engler-Schule (Technisches
Gymnasium) sowie Elisabeth-Selbert-Schule
(Ernährungswissenschaftliches
Gymnasium und Biotechnologisches
Gymnasium) einen deutlichen
Überhang an Bewerberinnen und
Bewerbern. Nach Auskunft der
Kultusverwaltung liegen
insgesamt 435 Bewerbungen vor;
allerdings reichen die derzeit
genehmigten Eingangsklassen
nicht aus für die Aufnahme aller
Schülerinnen und Schüler mit
mittlerem Bildungsabschluss und
der Erfüllung des
Notendurchschnitts von 3,0. Um
allen Schülerinnen und Schülern
dies zu ermöglichen, wären nach
bisherigem Stand mindestens zwei
zusätzliche Klassen
erforderlich.
„Es ist aus
Gründen der Chancengerechtigkeit
überfällig, dass für
Schülerinnen und Schüler, die
die Bewerbungsvoraussetzungen
erfüllen, endlich ein
Rechtsanspruch auf einen Platz
in einem Beruflichen Gymnasium
im Schulgesetz verankert wird“,
erklären die beiden Grünen
Abgeordneten: „Wir kritisieren
scharf, dass die Landesregierung
bereits vor zwei Jahren einen
Antrag der Grünen
Landtagsfraktion auf einen
Rechtsanspruch abgelehnt hat
und
die neue Kultusministerin Schick
diese Woche im Landtag einen
Gesetzentwurf der SPD mit der
Begründung abgelehnt hat, dass
es überhaupt kein Probleme mit
fehlenden Schulplätzen gäbe.“
Splett und
Rastätter kritisieren, dass die
Ministerin vor der chronischen
Situation des Plätzemangels an
beruflichen Gymnasien die Augen
verschließt. Splett und
Rastätter unterstreichen: „Wenn
die Landesregierung in
Sonntagsreden immer betont, dass
in Baden-Württemberg das Prinzip
„Kein Abschluss ohne Anschluss“
umgesetzt wird, dann darf es
nicht sein, dass Schülerinnen
und Schülern, die diese
Möglichkeit, das Abitur zu
erwerben, nutzen wollen, vor
verschlossener Tür stehen
bleiben.“
„Wir werden
uns weiter im Landtag dafür
einsetzen, dass ein
Rechtsanspruch verankert wird
und dass zum kommenden Schuljahr
alle Schülerinnen und Schüler,
die die Voraussetzungen
erfüllen, auch einen Platz an
einem beruflichen Gymnasium
bekommen“, so die beiden Grünen
Abgeordneten abschließend.