Gemeinsame Pressemitteilung mit Renate Rastätter und Sylvia Kotting-Uhl vom 16. Juni 2009
Gute Gründe für einen Bildungsstreik: Viele Baustellen, kein Konzept
Die Karlsruher Bundestagsabgeordnete der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl und die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen, Renate Rastätter und Gisela Splett, unterstützen die Forderungen nach besserer Bildung, die beim Bildungsstreik in diesen Tagen von der Schüler- und Studierendenschaft in Karlsruhe vorgebracht werden. „Wir haben großes Verständnis für den Unmut, der sich jetzt äußert. Denn an den Schulen und Hochschulen gärt es mit gutem Grund.“, so die drei Abgeordneten: „Es gibt bei den aktuellen Entwicklungen im Bildungs- und Hochschulsystem viel zu viel Konkurrenzdruck und viel zu viele Verliererinnen und Verlierer.“
„Beispiele für die unzähligen Baustellen im Bildungsbereich sind hier etwa die schlechte Umsetzung von G8, das zergliederte Schulsystem, die andauernden Mängel bei der Unterrichtsversorgung und vieles mehr. Noch dazu geht die Landesregierung bei Veränderungen oft über die Interessen und Forderungen der Betroffenen einfach hinweg.“, betonen die drei Abgeordneten.
Im Hochschulbereich kritisieren sie zudem die sozial ungerechten Studiengebühren sowie die zahlreichen unerfüllten Versprechen der Bologna-Reform: „Das Studium ist verschulter und der permanente Klausur-Druck größer geworden. Die Mobilität von Studierenden hat abgenommen, denn Studium und Engagement passen nur noch schwer zusammen, ebenso wie Studium und Auslandsaufenthalte. Dabei braucht und verlangt die Gesellschaft soziale Kompetenzen, die man nicht in Klausuren, sondern z.B. beim Einleben in andere Kulturen erlernt.“, unterstreichen Kotting-Uhl, Rastätter und Splett.
„Es darf nicht sein, dass Bildung von der sozialen Herkunft abhängt, und es ist auch nicht hinnehmbar, dass das Bildungssystem entlang den Interessen der Wirtschaft modelliert wird. Bildung ist die wesentliche Ressource der Zukunft. Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung, die gut auf das Leben und den Start in die Arbeitswelt vorbereitet, muss deshalb für alle gleichermaßen gewährleistet werden.“, so die drei Abgeordneten abschließend.