Pressemitteilung vom 30. April 2010

 

Klimafreundlich essen in Mensen und Kantinen

 

GRÜNE Karlsruher MdLs Gisela Splett und Renate Rastätter setzen sich für regelmäßiges Bio-Essen und einen vegetarischen Tag (Veggiday) in Mensen und Kantinen ein

 

Bei einem Vororttermin in der neuen Mensa Moltke in Karlsruhe werben die beiden grünen Abgeordneten dafür, dass die Essensangebote in Menschen künftig klimafreundlicher ausgestaltet werden. Bezug nehmend auf die moderne Architektur betonen Rastätter und Splett, dass zur Architektur des 21. Jahrhunderts auch ein Ernährungsstil des 21. Jahrhunderts gehört.

 

Sowohl Beschlüsse des Landtags, als auch die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes und die Vorgabe der umweltfreundlichen Beschaffung des Umweltweltministeriums verfolgen das Ziel, dass mehr biologisch produzierte Lebensmittel in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung (u. a. Mensen und Kantinen) verwendet werden sollen. In der Praxis ist dieses Ziel – bis auf wenige positive Beispiele – in Baden-Württemberg längst noch nicht erreicht, wie der aus der Antwort auf eine aktuelle Anfrage der Grünen im Landtag zu entnehmen ist. Splett und Rastätter fordern deshalb die Landesregierung auf, sich dafür aktiv einzusetzen, dass in allen landeseigenen Kantinen und Mensen mindestens ein Bio-Essen am Tag sowie ein Bio-Getränk angeboten wird.

 

„Bio-Essen muss nicht unbedingt viel teurer sein als Essen aus konventioneller Landwirtschaft“, betonen Rastätter und Splett. „Wenn beim Bio-Essen vorwiegend saisonale frische Produkte aus der Region verwendet werden und der Fleischanteil reduziert oder auch häufiger mal ein vegetarisches Essen bevorzugt wird, ist Bio-Essen auch für Studierende mit schmalem Geldbeutel erschwinglich“. 

 

Für Splett und Rastätter ist ein solcher Ernährungsstil auch aus Klimaschutzgründen überfällig. Biologisch erzeugte Lebensmittel sowie fleischlose oder fleischarme Ernährung haben in Zeiten des Klimawandels einen hohen Stellenwert bekommen. 20 % der in Deutschland verursachten Treibhausgase sind dem Bereich Ernährung zuzuordnen. Fast die Hälfte davon stammt aus der Produktion von Fleisch. Durch eine Halbierung des Fleischkonsums könnten in Deutschland somit auf einen Schlag 5 % der gesamten CO2-Emissionen eingespart werden. „Wir brauchen deshalb eine Sensibilisierung der Menschen für die gravierenden Probleme, die mit dem hohen Fleischkonsum zusammenhängen“, so Rastätter und Splett, „auch aus Gründen der Welternährung, der Gesundheit und des Tierschutzes“.

 

Die beiden Karlsruher Grünen-Abgeordneten, die in ihrer Fraktion für die wichtigen Themen Umweltschutz (Splett) sowie Bildung und Tierschutz (Rastätter) zuständig sind, fordern deshalb die Landesregierung auf, sich für einen nachhaltigen Ernährungs­stil einzusetzen. Gerade in den Schulen des Landes sollte die Erziehung zu einem nachhaltigen Ernährungsstil in den Bildungsplänen und im Unterricht stärker thematisiert werden. Eine weitere Möglichkeit dazu ist die Einführung eines vegetarischen Tags (www.veggiday.de) in allen öffentlichen Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung des Landes.  Vorreiter dafür sind die Städte Gent, Sao Paulo und San Franscisco und seit 2010 als erste deutsche Stadt Bremen, die einen vegetarischen Tag eingeführt haben. „Es wäre ein äußerst wirkungsvolles Signal“, wenn die Landesregierung zu einem solchen „Veggiday“ öffentlich aufrufen würde und in den Kantinen ihrer Behörden dafür sorgen würde, dass dieser auch umgesetzt wird“, so die beiden Abgeordneten abschließend.