Pressemitteilung vom 8. Juni 2007
Grüne für
Car-Sharing-Stellplätze im
öffentlichen Straßenraum
Landtagsabgeordnete Splett und
Rastätter: Aus klimapolitischen
Gründen unbedingt wünschenswert
Die
Bundesregierung beabsichtigt,
das Straßenverkehrsrecht so zu
ändern, dass Kommunen zukünftig
gesonderte
Car-Sharing-Stellplätze im
öffentlichen Straßenraum
einrichten können. Die
Entscheidung, ob wie und in
welchem Umfang davon Gebrauch
gemacht wird, soll jede Kommune
selber treffen. Die
Landtagsgrünen begrüßen diese
Initiative der Bundesregierung,
weil damit das Car-Sharing neue
Impulse bekommt. „Wer
Car-Sharing statt ein eigenes
Auto nutzt, hilft, die Anzahl
der Kraftfahrzeuge zu
verringern“, erläutern die
beiden grünen
Landtagsabgeordneten ihre
Position. Die Ausweisung von
öffentlichem Verkehrsraum für
Car-Sharing-Organisationen kann
so zur Entspannung in dicht
bebauten Stadtvierteln
beitragen.
Die Car-Sharing-Organisationen
haben in den letzten Jahren
einen großen Aufschwung
genommen. Aus kleinen Anfängen
heraus sind sie zu bundesweit
agierenden Unternehmen geworden,
die auch miteinander
kooperieren. Die Zuwachsraten
liegen im zweistelligen Bereich.
Zum Teil stoßen
Car-Sharing-Organisationen an
ihre Grenzen, weil es in den
interessanten Lagen zu wenige
Möglichkeiten gibt, die
Fahrzeuge bereitzuhalten. Durch
die auf Bundesebene geplante
Regelung soll dieses Problem
gelöst werden. Die Kommunen
teilen das Interesse der
Car-Sharing-Organisationen und
begrüßen überwiegend die
geplante Änderung von
Straßenverkehrsordnung,
Straßenverkehrsgesetz und
diesbezügliche
Verwaltungsvorschriften.
Widerstand kommt hingegen vom
Land, obwohl das Land gar nicht
berührt ist. In einer
Stellungnahme zu einem Antrag
der Grünen im Landtag werden die
Gesetzesänderungen kritisch
beurteilt. Parkprivilegien
forderten viele Gruppen, der
öffentliche Parkraum sei
begrenzt und nicht erweiterbar,
die Verminderung von
Umweltbelastungen begrenzt, eine
gesetzliche Festlegung verfrüht
– so Innen- und Verkehrsminister
Rech in der Antwort auf den
Antrag der Grünen.
„Die Landesregierung hat
offenbar nichts verstanden und
hinkt dem Handeln in Karlsruhe
hinterher“, kommentieren Splett
und Rastätter die Haltung Rechs.
Der Karlsruher Gemeinderat hatte
sich letzten Herbst darauf
verständigt, den Bedarf an
Car-Sharing-Plätzen im
Einzelfall per
Sondernutzungserlaubnis zu
regeln.
Die beiden Grünen Abgeordneten
sind sehr zufrieden mit dem in
Karlsruhe eingeschlagenen Weg,
wünschen aber eine bundesweite
Regelung und warten auf die
Einsicht der Landesregierung. „Car-Sharing
ist nicht einfach nur die
gemeinsame Nutzung von
Kraftfahrzeugen: Wer als
Car-Sharing-Mitglied auf ein
eigenes Auto verzichtet, benutzt
wesentlich häufiger
umweltfreundliche Verkehrsmittel
als Halter eigener Fahrzeuge.
Die Ausbreitung von
Car-Sharing-Angeboten ist
deshalb aus klimapolitischen
Gründen unbedingt wünschenswert
und sollte nicht weiter durch
bürokratische Hürden gehemmt
werden.“ Die Landtagsfraktion
forderte die Landesregierung
daher auf, im Bundesrat den von
der Bundesregierung vorgelegten
Gesetzentwürfen zuzustimmen.