Grüne: Flächenverbrauch-Statistik noch kein Grund zur Entwarnung

Gisela Splett: "Dem Ende des Bevölkerungswachstums muss die Netto-Null beim Flächenverbrauch folgen"

Als "widersprüchlich" bezeichnet Dr. Gisela Splett, die umweltpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, das Verhalten der Landesregierung zum Flächenverbrauch. "Der erfreuliche Rückgang des Flächenverbrauches auf täglich "nur" noch 8,2 Hektar darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Landesregierung selbst plant, den Flächenverbrauch anzuheizen: Mit den Konjunkturprogrammen sollen 2009 und 2010 zahlreiche Straßen neu- und ausgebaut werden. Auf der einen Seite propagieren Ministerpräsident Oettinger und Umweltministerin Gönner das Ziel Netto-Null-Flächenverbrauch, in der Alltagsarbeit beschließen sie das Gegenteil", kritisierte Splett.

Als wichtigen Hinweis bezeichnete Splett den Zusammenhang von demographischer Entwicklung und Flächenverbrauch: Laut eigener Aussage strebt die Landesregierung entlang der demographischen Entwicklung den Rückgang bzw. Stopp des Flächenverbrauches an. Bereits 2008 gab es in Baden-Württemberg praktisch keinen Bevölkerungszuwachs mehr und spätestens ab 2012 ist auch für Baden-Württemberg mit einem Bevölkerungsrückgang zu rechnen. Vor diesem Hintergrund, so Splett, seien die jetzt veröffentlichten 8,2 Hektar Flächenverbrauch pro Tag im Jahr 2008 immer noch sehr viel. "Die Entwicklung Richtung Netto-Null muss beschleunigt werden." Allerdings traue sich Umweltministerin Gönner nicht an das Thema "Flächenzertifikate". "Genau dies ist aber laut Nachhaltigkeitsbeirat des Landes die entscheidende Stellschraube, an der die Landesregierung drehen müsste, um den Flächenverbrauch konsequent zu minimieren", moniert Splett.