Pressemitteilung vom 15. Mai 2007
Grüne zu Französischpflicht am Oberrhein:
Nach dem Scheitern aller parlamentarischen Initiativen bleibt nur noch die Elternklage
Die beiden Karlsruher Landtagsabgeordneten Renate Rastätter und Gisela Splett finden es nach den anhaltenden Elternprotesten konsequent, dass die Eltern jetzt das letzte Mittel ergreifen, rechtlich gegen den Französischzwang an den Gymnasien am Oberrhein vorzugehen. "Wir begrüßen diesen Schritt der Eltern, kritisieren aber Kultusminister Rau und die Landesregierung, die mit ihrem dogmatischen Festhalten an der Französisch- Pflicht die Eltern zu diesem Schritt gezwungen haben. Wie realitätsfremd ist eigentlich ein Kultusminister, der sich seit Monaten weigert, die Argumente der Eltern und der gesamten Region ernst zu nehmen und seine bildungspolitische Fehlentscheidung zurückzunehmen", sagte Renate Rastätter, die bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.
Frau Splett und Frau Rastätter hoffen auf einen schnellen Erfolg der Klage, damit bereits im neuen Schuljahr Schülerinnen und Schüler entlang der Rheinschiene bei der Wahl der Fremdsprachen keine Nachteile in Kauf nehmen müssen. Die Gymnasien in Nordbaden haben erklärt, dass es für sie organisatorisch machbar wäre, auch noch nach Ablauf der Anmeldetermine die bisherigen Sprachwahlangebote wieder zu ermöglichen, so z. B. Englisch und Latein ab der 5. bzw. 6. Klasse. Unabhängig von dieser Klage werden die Grünen auch weiterhin alle parlamentarischen Möglichkeiten ergreifen, die von oben verordnete Festlegung von Französisch als erster Pflichtfremdsprache wieder rückgängig zu machen. Dazu haben die Grünen einen neuen Antrag in den Landtag eingebracht, der umfangreiches Zahlenmaterial zur Fremdsprachenwahl in den Gymnasien an der Rheinschiene und den Gymnasien im Bereich der englischsprachigen Grundschulzone abfragt. "Die Antworten auf diesen Antrag werden eindeutige Rückschlüsse darauf zulassen, ob die Schülerinnen und Schüler entlang der Rheinschiene durch die Französischpflicht benachteiligt werden ", so Renate Rastätter abschließend.