Pressemitteilung vom 21. November 2006

Grüne verlangen Auskunft von der Landesregierung über geheime Genmaisversuche

Rastätter und Splett empört über heimliche Anbauversuche innerhalb der „Gentechnikfreien Region Mittlere Oberrhein“

Nachdem in der letzten Woche Anbauversuche bekannt geworden waren, die in den Jahren 1999 bis 2002 von der Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums durchgeführt worden waren, zeigt sich nun, dass es noch weitere Anbauorte im Land gab.

Nach Aussage des Bundessortenamtes fanden ab dem Jahr 1998 auch an Orten in der Region Mittlerer Oberrhein Sortenprüfungen mit gentechnisch veränder­tem Mais statt. In der Liste der „Wertprüfungsstandorte“ sind die Gemeinden Lichte­nau und Menzingen aufgeführt, ohne dass Flurstücke und Details benannt werden.

Die Landtagabgeordneten Gisela Splett und Renate Rastätter zeigen sich empört über die heimlichen Versuche und kritisieren das Verhalten der Landesregierung: „Zwar bestand zu diesem Zeitpunkt keine gesetzliche Verpflichtung zur Veröffent­lichung dieser Anbauversuche, dass diese Versuche aber in aller Heimlichkeit durchgeführt wurde, ist nicht hinnehmbar.“ Gerade bei einem so sensiblen Thema gehöre eine präzise und zeitnahe Information zur ersten Pflicht der Landesregierung. Es sei ein Unding, wenn noch nicht einmal die Gemeinden, die zum Teil der Gen­technikfreien Region Mittlerer Oberrhein angehören, informiert worden seien.

Als unverantwortlich werten die beiden Grünen Politikerinnen insbesondere, dass benachbarte Landwirte und Imker dem Risiko einer Kontamination ihrer Ernte ausgesetzt wurden, ohne informiert zu werden.