Pressemitteilung vom 18. Januar 2008
Grüne
Landtagsabgeordnete Splett setzt
sich für wirksamen Lärmschutz
ein
Lärmaktionsplanung für alle
lärmbelasteten Bereiche
Am Donnerstag
17.01. meldete das
Umweltministerium den Abschluss
der ersten Stufe der
Lärmkartierung in
Baden-Württemberg. Die
Kartierung erfolgte - ebenso wie
die nun folgende Aufstellung von
Lärmaktionsplänen - im Rahmen
der Umsetzung der
EU-Umgebungslärmrichtlinie und
hätte eigentlich schon Mitte
2007 abgeschlossen sein sollen.
"Es ist gut, dass die Lärmkarten
nun endlich vorliegen", betont
die Karlsruher
Landtagsabgeordnete Gisela
Splett. "Sie machen deutlich,
wie groß das Lärmproblem im Land
ist - und zwar sowohl in den
großen Städten als auch entlang
der Hauptverkehrsstraßen und im
Bereich des Stuttgarter
Flugplatzes".
Auch in Karlsruhe als
Ballungsraum mit über 250.000
Einwohnern erfolgte die
Lärmkartierung innerhalb der
ersten Stufe. Die vorliegenden
Ergebnisse für Lärm durch
Industrieanlagen, Straßenbahnen
und Straßenverkehr machen eine
Abschätzung möglich, wie viele
Personen von welchen
Lärmbelastungen betroffen sind.
So wird beispielsweise die
Anzahl derer, die in Karlsruhe
unter einer vom Straßenverkehr
ausgehenden nächtlichen
Lärmbelastung von über 55
Dezibel nachts leiden, auf über
19.000 Personen geschätzt. Im
nächsten Schritt muss nun bis
Mitte 2008 die Erarbeitung eines
Lärmaktionsplans erfolgen, der
Maßnahmen zum Lärmschutz und zur
Lärmminderung aufzeigen soll und
bei dessen Aufstellung sich die
BürgerInnen beteiligen können
und sollen.
Als schwierig betrachtet die
Grüne Abgeordnete Gisela Splett
hierbei, dass die Lärmkarten für
Karlsruhe nur getrennt nach
Lärmverursacher vorliegen und
Summationseffekte nicht
berücksichtigt wurden. „Die
getrennte Betrachtung ist zwar
wichtig um zu wissen, wie groß
die Anteile der einzelnen
Verursacher sind, für eine gute,
effektive Bürgerbeteiligung
wären aber Lärmkarten hilfreich,
die das ganze Ausmaß der
Belastungen zeigen,“ so Gisela
Splett. Zudem fehlen bisher
Aussagen zu den von den
Haupteisenbahnstrecken
ausgehenden Lärmbelastungen,
weil hier das
Eisenbahn-Bundesamt für die
Kartierung zuständig ist.
Auch dass die sogenannte
Betroffenheitsanalyse nur in
Form einer Tabelle vorliegt und
keine Aussagen zu einzelnen
Stadtteilen enthält, hält die
frühere Stadträtin für
verbesserungswürdig. So müsse
man die Belastungsschwerpunkte,
wie beispielsweise die Dornwald-
und die Untermühlsiedlung, auf
den Karten suchen.
Während das Umweltministerium
Aktionspläne nur für die Gebiete
für notwendig hält, bei denen
die Lärmbelastung über 60
Dezibel nachts bzw. 70 Dezibel
tags liegt, fordern die Grünen,
dass für alle Gebiete mit einer
als gesundheitsschädlich
eingestuften Lärmbelastung, also
mindestens ab 55 Dezibel nachts
und 65 Dezibel tags Aktionspläne
erstellt werden. Splett:
„Insbesondere der Schutz der
Nachtruhe muss gewahrt werden.
Wir können nachts unsere Ohren
nicht schließen und die aktuelle
Lärmwirkungsforschung zeigt
eindeutig, dass bereits bei 55
Dezibel erheblich negative
Langzeitwirkungen auftreten, wie
z.B. ein erhöhtes Risiko von
Herz-Kreislauf-Krankheiten.“
Die Grünen im Landtag fordern
deshalb die Orientierung an
niedrigeren Schwellenwerten und
möchten den Lärmschutz auch
finanziell besser ausstatten.
Mit Blick auf die
Hauptlärmquelle Verkehr mahnt
Gisela Splett ein Umsteuern in
der Verkehrspolitik an:
"Mobilität muss insgesamt
umweltverträglicher werden“.
Bestehende Lärmbelastungen
müssten reduziert und
gleichzeitig die Entstehung
neuer Problembereiche verhindert
werden. So sei die
Nordtangenten-Planung auch
deshalb abzulehnen, weil sie
etliche Stadtteile mit
zusätzlichem Lärm belasten
würde.
Die Grünen fordern die
Bürgerinnen und Bürger auf, sich
über die Ergebnisse der
vorliegenden Lärmkartierung zu
informieren und sich bei der
Erstellung von Lärmaktionsplänen
aktiv zu beteiligen.