Offener Brief der Abgeordneten Johannes Stober, Ute Vogt, Renate Rastätter und Gisela Splett an Minister Hauk vom 17.04.07
Sehr
geehrter Herr Minister Hauk,
vielfach im Wahlkreis
angesprochen, auch mit der Bitte
verbunden, uns an Sie zu wenden,
wollen wir unserem Wählerauftrag
nachkommen und Ihnen unsere
Sorge über eine für viele
Bürgerinnen und Bürger
unverständliche politische
Entscheidung mitzuteilen.
Nach
drei Jahrzehnten soll nun
erstmals wieder ein
großflächiger Einsatz
synthetischer Insektizide vom
Hubschrauber aus auf das Gebiet
in der Rheinebene zwischen
Rastatt und Graben-Neudorf
durchgeführt werden.
Als
Abgeordnete im Raum Karlsruhe
halten wir diesen Einsatz für
falsch. Die Zeit großflächiger
Pestizideinsätze im Wald sollte
unseres Erachtens aus
ökologischen Gründen der
Vergangenheit angehören. Es ist
für uns und viele Bürgerinnen
und Bürger nicht verständlich,
wie das Insektizid Dimethoat
großflächig gespritzt werden
kann, von dem bekannt ist, dass
es nicht nur auf alle Insekten
wirkt, sondern auch für andere
Tiere und den Menschen giftig
ist. So ist auch von früheren
Einsätzen belegt, dass neben dem
Maikäfer auch gefährdete Arten
getroffen werden. Nicht umsonst
ist das Gebiet im Staatswald
südlich des
Pfinzentlastungskanals vom
Spritzen ausgenommen, da hier
unter anderem der seltene und
geschützte Heldbock in großer
Zahl auftritt.
Aus diesen Gründen haben sich
auch die Gemeinderäte von
Karlsruhe, Weingarten,
Stutensee,
Eggenstein-Leopoldshafen und
Linkenheim-Hochstetten gegen
einen solchen Pestizideinsatz
ausgesprochen. Es ist für uns
unverständlich, dass Sie sich
nun über diese Beschlüsse
hinwegsetzen wollen.
Wir
appellieren deshalb an Sie von
dem geplanten Pestizideinsatz
abzusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Stober, Ute Vogt, Renate Rastätter, Gisela Splett