"Alter Wein in neuen Schläuchen" - so kommentierte die umweltpolitische Sprecherin der Landtagsgrünen Gisela Splett die Ankündigung von Ministerpräsident Günter Oettinger und Umweltministerin Tanja Gönner zur Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie, und verwies dabei auf ähnliche Ansätze in den letzten Jahren:

• Bereits 1996 wurde mit dem Umweltdialog "Zukunftsfähiges Baden-Württemberg" der Versuch unternommen, einen breiten gesellschaftlichen Dialog zu Fragen der Nachhaltigkeit zu starten.
• Seit Dezember 2000 liegt der Umweltplan des Landes vor, dessen Fortschreibung auf sich warten lässt.
• Und Empfehlungen des seit 2002 bestehenden Nachhaltigkeitsbeirats beispielsweise zur Reduzierung des Flächenverbrauchs ist die Landesregierung bis heute nicht gefolgt.

"Reden ist Silber, Handeln ist Gold - statt nun schon wieder einen neuen Dialog zu starten, müsste endlich etwas getan werden", betonte Gisela Splett.

Wenn es der Landesregierung mit dem Ziel der Nachhaltigkeit ernst ist, kann und muss sie dies durch eigenes Verhalten unterstreichen, sagte Gisela Splett: "EMAS-Zertifizierung der Landesbehörden, Bio-Verpflegung in Kantinen, umweltfreundliche Fahrzeugflotte der Ministerien oder atmosfair-Beiträge für Flüge der Landesregierung - leider ist da von ehrgeizigen Zielen in Sachen Nachhaltigkeit nichts zu spüren."

Die Grünen kritisieren zudem einen fehlenden Nachhaltigkeitscheck des Landeshaushaltes. "Hunderte von Millionen für unsinnige und klimaschädliche Projekte wie die Förderung von Flughäfen, Messen, Straßenneubauten und Stuttgart 21 - da macht der Ministerpräsident mit. Gleichzeitig fehlt aber Geld für die große Herausforderung Klimaschutz, für die Erhaltung unseres Naturerbes und ausreichenden Lärmschutz."