Pressemitteilung vom 23. März 2011
Naturschutzstrategie mit Verfallsdatum
Grüne werfen Landesregierung
schwerwiegende Versäumnisse im
Naturschutz vor
„Welchen Sinn macht es, wenn eine Landesregierung
vier Tage vor der Wahl eine neue
Strategie verkündet?“, fragt die
umweltpolitische Sprecherin der
Grünen Gisela Splett zur
Naturschutzstrategie der
Landesregierung. Splett weist
darauf hin, dass sie schon zu
Beginn der Legislaturperiode die
Überarbeitung der veralteten
Naturschutzleitlinien von 1999
angemahnt hatte
(Antrag „Naturschutzleitlinien
fortschreiben“:
www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/0000/14_0568_d.pdf).
Nun, vier Jahre später und vier
Tage vor der Landtagswahl
verkündet die Landesregierung
eine neue Strategie, deren
Umsetzung sicherlich länger als
vier Tage in Anspruch nehmen
würde.
Splett kritisiert, dass man sich bei der
Erarbeitung der Strategie nicht
an der nationalen Strategie zur
biologischen Vielfalt orientiert
hab: „Wichtige Ziele, die auf
Bundesebene formuliert wurden,
fallen damit in
Baden-Württemberg unter den
Tisch.“
Die lange Verzögerung bei der Erarbeitung der
Naturschutzstrategie
könne auch mit der fehlenden
Bereitschaft, den Naturschutz
finanziell ausreichend
auszustatten, zusammenhängen,
vermutet die Abgeordnete. Nach
eigener Einschätzung der
schwarz-gelben Landesregierung
werden zur Umsetzung der
Naturschutzstrategie mindestens
14 bis 25 Mio. Euro pro Jahr
zusätzlich für den Naturschutz
benötigt (vgl.
Beschlüsse des Landesbereits für
Natur- und Umweltschutz zur
Naturschutzstrategie:
www.uvm.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/77617/).
Die Landesregierung hat bisher
aber versäumt, notwendige
Mittelerhöhungen vorzunehmen.
Splett: „Das Ziel, den
Artenschwund bis 2010 zu
stoppen, ist klar verfehlt
worden.“ Und auch bis 2020 werde
das Ziel nur mit deutlich
erhöhten Anstrengungen zu
erreichen sein.