Pressemitteilung vom 13. Juli 2007
Grüne
fordern die Landesregierung auf,
auf Ökostrom umzusteigen
Land soll seiner Vorbildfunktion
gerecht werden und mit
Stromverbrauch verbundene
CO2-Emissionen deutlich senken
Noch vor wenigen
Wochen hat die Landesregierung
auf einen Klimaschutzantrag der
grünen Landtagsfraktion zum
Thema effiziente Energienutzung
geantwortet, dass "die
CO2-Emissionen aus
Landesgebäuden zu ca. 30% aus
dem Stromverbrauch" resultieren.
Auf den CO2-Ausstoß bei der
Stromerzeugung der zu großen
Teilen mit fossilen Brennstoffen
betriebenen Kraftwerke der
Energieversorger habe das Land
jedoch keinen unmittelbaren
Einfluss.
"Die Landesregierung", so
kritisiert die umweltpolitische
Sprecherin der Grünen
Landtagsfraktion Gisela Splett,
"verkennt dabei, dass sie es
selber in der Hand hat, den
Strom einzukaufen, den sie
möchte. Mit einem Wechsel zu
Ökostromanbietern kann sie den
Anteil des regenerativ erzeugten
Stroms ganz einfach erhöhen und
damit den mit dem Stromverbrauch
verbundenen CO2-Ausstoß ganz
einfach reduzieren." Doch genau
dies lehnt die Landesregierung
nun in einer Antwort auf einen
Antrag der Grünen ab.
Die grüne Landtagsfraktion
betont die Vorbildfunktion der
Landesbehörden und fordert, dass
Verträge mit Ökostromanbieten
abgeschlossen werden. Dass dies
problemlos möglich ist, zeigen
das Bundesumweltministerium und
die Behörden seines
Geschäftsbereichs, die bereits
seit mehreren Jahren Ökostrom
beziehen. Das
Bundesumweltministerium stellt
auf seinen Internetseiten auch
ausführliche Arbeitshilfen zu
Ausschreibungsverfahren für
Ökostrom zur Verfügung. Und auch
die Europäische Kommission steht
dem Umstieg von Behörden auf
Ökostrom positiv gegenüber; in
einer Veröffentlichung heißt es
dazu: "Würden alle staatlichen
Stellen in der EU auf Ökostrom
umstellen, würde dadurch 60 Mio.
t CO2 eingespart, was 18 % der
von der EU im Rahmen des
Kyoto-Protokolls eingegangenen
Verpflichtungen zur Verringerung
der Treibhausgasemissionen
entspricht."
"Wie viel CO2-Emissionen durch
einen Umstieg der Landesbehörden
auf Ökostrom eingesparte werden
könnten, darauf ist das
Finanzministerium die Antwort
schuldig geblieben", so Splett,
"klar ist aber, dass mit einem
Wechsel auf Ökostrom ein
Großteil der jetzt durch den
Stromverbrauch von
Landeseinrichtungen verursachten
CO2-Emissionen von 158.000
Tonnen eingespart werden
könnten."
Die Grünen begründen ihre
Forderung nach einem Umstieg auf
Ökostrom auch mit den
Auswirkungen auf den Ausbau der
erneuerbaren Energien: "Ein
Umstieg der Landeseinrichtungen
auf Ökostrom wäre ein deutlicher
Impuls für den Ausbau der
regenerativen Stromerzeugung",
betont die Landtagsabgeordnete
Gisela Splett und bezweifelt
gleichzeitig die Aussage der
Landesregierung, dass kurz- und
mittelfristig keine
ausreichenden
Ökostromkapazitäten zur
Verfügung stünden. Wenn die
Nachfrage nach Ökostrom steigt,
werden neue Ökostrom-Kraftwerke
gebaut - genau das sei ja der
Sinn der Sache.
Neben dem Umstieg auf Ökostrom
fordern die Grünen die
Landesregierung auch zum
Stromsparen auf. Die Tatsache,
dass der Stromverbrauch in
Landesgebäuden von 2000 bis 2004
um 4% gestiegen ist, sei nicht
gerade ein Beleg für eine
gelungene Klimaschutzpolitik.