Gemeinsame Pressemitteilung mit der Grünen Gemeinderatsfraktion vom 9. Oktober 2008
GRÜNE
weiterhin gegen 2. Rheinbrücke –
Kritik an CDU und IHK
Die
GRÜNE Gemeinderatsfraktion und
die GRÜNE Landtagsabgeordnete
Gisela Splett reagieren mit
Ablehnung auf die jüngsten
Vorstöße der Karlsruher CDU und
der IHK in Sachen Rheinbrücke.
„Nicht umsonst wendet sich eine
Mehrheit im Karlsruher
Gemeinderat gegen die geplante
2. Rheinbrücke auf Karlsruher
Gemarkung“, betonen Splett und
Bettina Lisbach, Sprecherin der
GRÜNEN Fraktion im Gemeinderat.
Die geplante Rheinbrücke würde
die Verbindung über den Rhein
für den Fernverkehr
attraktiver machen und
zusätzlichen Verkehr in die
Region locken. Das liege weder
im Interesse der Karlsruher
Bürgerinnen und Bürger, noch im
Interesse der Region.
Für die Abwicklung der
Pendlerströme und den regionalen
Verkehr reiche die bestehende
Verkehrskapazität vollkommen
aus.
Verständnis haben die GRÜNEN für
die Verärgerung der PendlerInnen
über die Staus der vergangenen
Wochen. „Notwendig ist bei
zukünftigen
Instandhaltungsmaßnahmen ein
optimiertes
Baustellenmanagement“, betont
Splett. Der Bau einer
dauerhaften zweiten Rheinbrücke
lasse sich aber mit
Baustellenproblemen allein nicht
begründen. Und das von
Rheinbrückenbefürwortern
angeführte Argument stark
steigender Verkehrsbelastung sei
in Anbetracht der real
stagnierenden Zahlen nicht
haltbar.
Auch
sei weiterhin unklar, wie das
Karlsruher Verkehrsnetz das
Verkehrsaufkommen zweier Brücken
aufnehmen könne – schon jetzt
stelle ja die Verringerung von
drei
auf zwei Fahrspuren hinter der
Rheinbrücke zur Begrenzung des
Verkehrsflusses auf der
Südtangente die wahre Engstelle
dar und nicht die Rheinbrücke
selbst.
Deutliche Kritik äußern die
GRÜNEN an der Position der CDU:
„Wir können nicht erkennen, dass
die CDU im Sinne der Karlsruher
Bevölkerung agiert.“ Zudem
ändere
sich die Position der CDU zu
Nordtangente und Rheinbrücke in
unregelmäßigen Zeitabständen.
Während die CDU nun „Hände weg
vom Hardtwald“ proklamiert,
klang das noch vor wenigen
Jahren ganz anders, als die CDU
den „Durchstich“ als die „in
jeder Hinsicht sinnvollste
Entlastung Hagsfelds sowie aller
nördlichen und östlichen
Stadtteile“ bezeichnete.
Wellenreuthers Versuche,
Bürgerinnen und Bürger durch
alternative Trassenvorschläge
jenseits der Gemarkungsgrenze zu
beruhigen, haben sich schnell
als Nebelkerzen entpuppt. „Da
die Halbwertszeit der Aussagen
so kurz ist, können wir uns
leider nicht darauf verlassen,
dass die CDU bei ihrem jetzigen
Nein zum Hardtwalddurchstich
bleibt.“
Auch
an IHK-Präsidenten Bechtold
kommt scharfe Kritik von den
GRÜNEN. „Dass der IHK-Präsident
Bechtold einseitig die
Interessen seiner Klientel
vertritt, mag ja
angehen“, meint Lisbach. „Dass
Bechtold aber die StadträtInnen
beschimpft, wenn diese sich als
demokratisch legitimierte
Vertreter im Interesse der
Karlsruher Bevölkerung gegen
eine 2. Rheinbrücke aussprechen,
ist an Arroganz kaum zu
überbieten.“
Statt weiterhin auf neue Straßenbaumaßnahmen zu setzen, sollte die Rheinbrückenbefürworter aus Fehlern der Vergangenheit lernen, meinen die GRÜNEN. Am Beispiel Hagsfelds zeige sich, dass eine kurzsichtige Verkehrspolitik, die ohne Rücksichtnahme auf die Bevölkerung einzelne Bauabschnitte vorantreibt, statt zu Entlastungen zu Mehrbelastungen führt. „Wir sollten dieselben Fehler jetzt nicht auch noch im Westen der Stadt wiederholen, sondern gemeinsam dafür kämpfen, dass die Karlsruher Interessen und die Mehrheitsmeinung des Gemeinderats in Sachen Rheinbrücke stärker als bisher im Planungsverfahren berücksichtigt werden“, betonen Splett und Lisbach.