Gemeinsame Pressemitteilung vom 24. November 2006
von Katrin Altpeter (SPD), Manfred Groh (CDU), Renate Rastätter (Grüne), Gisela Splett (Grüne) und Johannes Stober (SPD)
Landtagsabgeordnete wollen Standorte der Sparkassen-Informatik erhalten
Die
Landtagsabgeordneten aus
Karlsruhe und Fellbach Katrin
Altpeter (SPD), Manfred Groh
(CDU), Renate Rastätter (Grüne),
Dr. Gisela Splett (Grüne) und
Johannes Stober (SPD) fordern in
einer gemeinsamen
Pressemitteilung den
Gesamtbetriebsrat, die
Geschäftsführung und die
Sparkassenverbände als
Gesellschafter der
Sparkassen-Informatik (SI) auf,
alle Chancen auszuschöpfen, um
Standortschließungen zu
vermeiden.
Der Sparkassenverband ist eine
Körperschaft des öffentlichen
Rechts. Vor diesem Hintergrund
und mit dem Ziel, Arbeitsplätze
in Baden-Württemberg zu sichern,
hat der Landtag
Baden-Württemberg am 21. Februar
2006 mit einem einstimmigen
Beschluss die Landesregierung
aufgefordert, „alle zur
Verfügung stehenden Einfluss-
und Verhandlungsmöglichkeiten zu
nutzen um beim Sparkassenverband
Baden-Württemberg die Sicherung
der Sparkassen-Informatik in
Karlsruhe und Fellbach für den
Standort Baden-Württemberg zu
erreichen.“
Offensichtlich will die
Sparkassen-Informatik trotz des
Landtagsbeschlusses aber an dem
Schließen der Standorte
Duisburg, Karlsruhe, Köln, Mainz
und Nürnberg festhalten und dies
auch auf einer
Gesellschafterversammlung Anfang
Dezember 2006 bereits
beschließen. Übrig blieben damit
nur noch die Standorte der SI in
Fellbach, Frankfurt,
München-Haar und Münster.
„In Gesprächen mit dem
Betriebsrat sowie der
Geschäftsführung der
baden-württembergischen
Sparkassen haben wir leider in
den letzten Wochen den Eindruck
gewonnen, dass die Beteiligten
nicht alle Chancen ausgelotet
haben, um alle Standorte der SI
zu erhalten“, so die
Abgeordneten.
Natürlich sei es
nachvollziehbar, dass die
Sparkassen wettbewerbsfähig
bleiben müssen und deshalb auch
nach weiteren
Einsparungsmöglichkeiten im
Bereich der EDV suchen.
Zweifelsohne sei durch die zum
1. Dezember 2006 vollzogene
Fusion der SI mit der IZB und
IZB Soft in Bayern schon Einiges
erreicht worden. Dass die
Sparkassen darüber hinaus noch
weitere Einsparungen im Bereich
von 70-80 Mio. EUR im Jahr
erzielen wollen, sei für die
Landtagsabgeordneten
nachvollziehbar. Nicht
nachvollziehbar sei jedoch,
warum für dieses Ziel fünf der
neun SI-Standorte aufgegeben
werden müssten, da in Zeiten der
globalen Vernetzung die
Verteilung der
IT-Dienstleistungen auf mehrere
Standorte eigentlich schon lange
kein Problem mehr darstellen
sollte.
Die Gesamtbetriebsräte der SI
haben in ihrem Positionspapier,
das sie den Abgeordneten zur
Verfügung gestellt hatten,
mehrere Vorschläge aufgezeigt
wie man auch bei Erhalt der
Standorte zu erheblichen
Einsparungen kommen könne.
Allerdings hätten die
SI-Betriebsräte bis heute ihre
Vorschläge nicht quantifiziert.
„Wir fordern die Betriebsräte
daher auf, möglichst schnell der
Geschäftsführung und den
Gesellschaftern der
Sparkassen-Informatik auch ein
quantifiziertes Angebot
vorzulegen, durch das die SI zu
weiteren Einsparungen im höheren
zweistelligen Millionen-Bereich
kommt“, so die Abgeordneten in
ihrer Erklärung. „Gleichzeitig
fordern wir die Geschäftsführung
und die Gesellschafter der SI
ihrerseits auf, die für Anfang
Dezember anvisierte
Gesellschafterversammlung, bei
der die Schließung der Standorte
beschlossen werden soll, um
mindestens zwei bis drei Monate
zu verschieben.“