Pressemitteilung vom 14. Oktober 2009

 

GRÜNE Landtagsabgeordnete Gisela Splett setzt sich für Sanierung des Linkenheimer Altrheins ein

 

Plutonium aus Kernforschungszentrum ist im Schlamm gebunden

 

Von 1963 bis 2001 wurden Abwässer aus dem (Kern-)Forschungszentrum in den Linkenheimer Altrhein (auch „Toter Rhein“ genannt) eingeleitet. Das Gewässer ist inzwischen stark verschlammt; die rund 70.000 m3 Schlamm sind mit radioaktiven Substanzen wie Strontium, Cäsium und Plutonium belastet.

 

Obwohl das Gewässer sich in einem beklagenswerten Zustand befindet und u.a. Defizite bzgl. der biologischen Gewässergüte aufweist, sehe das Land aber keinen Handlungsbedarf, kritisiert die Karlsruher Abgeordnete Gisela Splett, die hierzu einen Landtagsantrag eingebracht hat.

 

Splett: „Man hat den Eindruck, dass die zuständigen Landesbehörden sich nicht an das Problem herantrauen“. Offenbar scheue man Kosten und negiere deshalb jeglichen Handlungsbedarf. Splett hingegen sieht das Land in der Pflicht und mahnt eine zeitnahe Sanierung des verschlammten und mit Radionukliden belasteten Gewässerabschnitts an: „Die Landesregierung räumt ein, dass eine Entschlammung aus naturschutzfachlicher Sicht sinnvoll wäre.“ Dass der Schlamm mit radioaktiven Abfallprodukten kontaminiert ist, stehe außer Frage, auch wenn das Land nach eigener Aussage aufgrund kleinräumig variierender Aktivitätsgehalte nicht in der Lage sei „repräsentative Aussagen über den Gehalt im Sediment angeben zu können“. Klar sei auch, dass der Schlamm mit Schwermetallen und organischen Schadstoffen (PCB/PAK) belastet ist, die eine Deponierung erforderlich machen.

 

„Es ist keine Lösung, die Augen vor dieser Problematik zu verschließen, den Schlamm liegen zu lassen und sich auf die Sicherung der Abflussleistung zu beschränken“, betont Splett, „vielmehr müsse endlich gehandelt werden“. Dies fordere auch die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten seit vielen Jahren.