Gemeinsame Pressemitteilung mit Renate Rastätter vom 11. Dezember 2008
Kombilösung: „Kein guter Tag für
Karlsruhe"
Weder für die
Karlsruher Finanzen noch für die
KVV-Kunden lässt die
Zuschusszusage des Bundes Gutes
erwarten
Die
beiden GRÜNEN
Landtagsabgeordneten Gisela
Splett und Renate Rastätter
sowie die Karlsruher
Gemeinderatsfraktion der Grünen
sehen in der von Innenminister
Rech verkündeten Zuschusszusage
des Bundes für die Karlsruher
Kombilösung keinen Grund zur
Freude. Wenn die Kombilösung -
noch dazu mit der U-Strab als
erster Baumaßnahme - tatsächlich
gebaut wird, wird dies zu
enormen Belastungen für den
städtischen Haushalt führen.
Auch die KVV-Kunden können sich
nach Einschätzung der GRÜNEN
nicht nur auf jahrelange
Baustellenbelastungen sondern
auch auf finanzielle Belastungen
einstellen.
„Das
Land hat bisher 100 Mio. Euro
bewilligt. Seitdem im August
KVV-Chef Casazza vermeldet
hatte, dass diese Zuschüsse
nicht gedeckelt seien, haben wir
noch keine abschließende Aussage
zu diesem Sachverhalt erhalten,
obwohl diesbezügliche Gespräche
mit der Stadt von Innenminister
Rech für Oktober angekündigt
wurden“, betonen Splett und
Rastätter.
Richtig spannend sei aber
weiterhin die Frage nach den
voraussichtlichen Baukosten. Die
Zuschussaussage des Bundes
beziehe sich offensichtlich auf
die alte Kostenschätzung, die
von beantragten Gesamtkosten von
weniger als 500 Mio. Euro
ausgeht. Nachdem das Land
hiervon nur 436 Mio. Euro als
zuwendungsfähig anerkannt hat,
werde der Bund womöglich nur 260
Mio. Euro zuschießen. Die
übrigen 140 Mio. Euro samt aller
Kostenrisiken hinsichtlich der
zu erwartenden Preissteigerungen
seien demnach von der Stadt zu
tragen. „Damit stellt das
Projekt für alle Beteiligten ein
unkalkulierbares finanzielles
Abenteuer dar“,
betonen die GRÜNEN
Landtagsabgeordneten, die den
Landesanteil lieber für
sinnvollere Projekte eingesetzt
sehen würden.
Im Übrigen verweisen die Abgeordneten auf eine Aussage des Innenministeriums aus dem Jahr 2007, wonach die Entscheidung zur Art der Finanzierung erst dann erfolgen könne, wenn der Planfeststellungsbeschluss, das Ergebnis der fachtechnischen Prüfung und der Abschlussbericht der PPP-Expertengruppe vorlägen. „Nachdem PPP ja schon lange vom Tisch ist, fehlt aber immer noch die Planfeststellung. Auch vom Ergebnis der fachtechnischen Prüfung haben wir noch nichts gehört“, mahnen Rastätter und Splett ein sauberes Verfahren an.