Pressemitteilung vom 06. August 2008
Uran im Trinkwasser:
Grüne: Wasser filtern, Öffentlichkeit informieren
Gisela Splett fordert Maßnahmen zur Senkung des Urangehalts bei Überschreitungen des Leitwerts von 10 Mikrogramm/Liter
"Uran im Trinkwasser ist ein sehr beunruhigender Vorstellung", so die umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag Gisela Splett zur Begründung einer parlamentarischen Initiative im Landesparlament. Darin fordert sie einen Bericht von Ernährungsminister Peter Hauk über die Situation in Baden-Württemberg, nachdem von der Organisation "Foodwatch" Ergebnisse von Untersuchung bekanntgemacht wurden, denen zufolge auch in Baden-Württemberg Werte gemessen wurden, die über den Leitwerten des Umweltbundesamtes liegen. Diese empfehlen 10 Mikrogramm pro Liter. Bei Säuglingen legt die Mineralwasserverordnung einen Wert von 2 Mikrogramm/Liter als unbedenklich fest.
Jetzt will Gisela Splett von der Landesregierung wissen, warum es in der Trinkwasserverordnung keinen Grenzwert gibt, obwohl Uran nachweislich gesundheitsschädlich ist. Außerdem will die Umweltpolitikerin wissen, welche Maßnahmen von Seiten des Landes unternommen wurden, um die Wasserversorger zur Einhaltung des Leitwertes zu bewegen und die Bevölkerung über das Uranproblem in Trinkwasser und Mineralwasser zu informieren.
Offensichtlich kann Uran technisch ohne großen Aufwand durch Filtersysteme aus dem Wasser entfernt werden - dies sollte nach Auffassung von Gisela Splett auch flächendeckend und umfassende erfolgen, und zwar zeitnah, so die Forderung der Grünen in dem Antrag.
Die Landesregierung habe aber auch eine Informationspflicht: "Es kann nicht angehen, dass wir erst durch eine Nichtregierungsorganisation erfahren, wie es um unser Trinkwasser bestellt ist, und nicht vom Verbraucherministerium oder den zuständigen Behörden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der aktuelle Gehalt von Uran und anderen bedenklichen Stoffen im Trinkwasser einfach auf der Wasserrechnung angegeben wird, wie dies Thilo Bode von Foodwatch fordert. Dafür sollte sich Peter Hauk bei der Bundesregierung einsetzen. Wenn alle sehen können, was drin ist im Wasser, können sich Verbraucherinnen und Verbraucher entsprechend verhalten, und etwa Babynahrung aus entsprechend weniger belastetem Wasser zubereiten. Eine umfassende Informationspflicht der Trinkwasserversorger und Mineralwasserabfüller steht deshalb neben konkreten Maßnahmen zur Verringerung des giftigen Urans auf der Tagesordnung."