Pressemitteilung vom 21. Oktober 2008
Generalwildwegeplan kommt zu spät
Wichtige Wildtierwege müssen jetzt gesichert werden
Die Fertigstellung des landesweiten Generalwildwegeplan ist erst für Ende 2009 geplant. Bereits jetzt steht aber der Ausbau der A5, der Rheintalautobahn und der A98 an. Diese Straßen zerschneiden wichtige Korridore im Lebensraum von Wildtieren. "Die Problematik ist bekannt, wird aber in der Straßenbauplanung bis jetzt nicht ausreichend berücksichtigt", kritisierte die grünen Abgeordnete Gisela Splett. "Seit Jahrzehnten werden Konzepte versprochen, währenddessen verschwindet ein Lebensraumkorridor nach dem nächsten." Auch die Finanzierung im Bestand sei noch völlig unklar. "Damit hinken wir anderen Ländern wie den Niederlanden oder Österreich um Jahre hinterher", so die umweltpolitische Sprecherin. Der Antrag der grünen Fraktion mit Vorschlägen zur Finanzierung und Maßnahmenumsetzung wurde erst letzte Woche im Ausschuss abgelehnt. "Immer wenn es um konkrete Forderungen geht, vertröstet uns die Landesregierung mit der Erstellung von Konzepten. Im Zweifelsfall geht Straßenbau vor Wildwegeplanung." Splett betonte, dass ein Landeswildwegeplan sich nicht auf Konzepte für jagdbare Arten beschränken darf, sondern die Vernetzung von Lebensräumen insgesamt verbessern muss.